Viele Schüler träumen von einem Schüleraustausch in den USA und das nicht ohne Grund. Ein Schüleraustausch in den USA bietet Schülern die einmalige Möglichkeit, die USA einschließlich seiner Kultur und Menschen, so gut kennenzulernen wie kaum in einem anderen Setting. Allerdings profitieren Schüler dabei nicht nur von der Erweiterung des eigenen Horizonts, neuen Erfahrungen und dem Gewinn neuer Freundschaften, sondern zudem noch von einer deutlichen Verbesserung der Englischkenntnisse.
Das macht sich langfristig bezahlt, in einer immer globaleren und zunehmend digitalisierten Welt, in der gute Englischkenntnisse häufig die Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufskarriere sind. Doch damit das Projekt „Schüleraustausch in den USA“ auch gelingt und möglichst reibungslos verläuft, gilt es sich gut auf die Zeit in den USA vorzubereiten. Was genau du vor und während einem Schüleraustausch in den USA besonders beachten musst und wie du dich am besten auf diese Zeit vorbereitest, erklären wir dir in diesem kompakten Ratgeber.
Zielsetzung, Sprachbarriere und kulturelle Aspekte
Unabhängig davon, ob du bereits fest in der Planung für einen Schüleraustausch in den USA steckst oder du dich gerade zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftigst; stell dir zuallererst die Frage, was genau du eigentlich von einem Schüleraustausch in den USA erwartest. Sprich, was genau ist dir eigentlich wichtig und warum sind es insbesondere die USA, die dir als Zielland für einen Schüleraustausch vorschweben? Möchtest du lediglich die Sprache besser lernen und damit deine Englischkenntnisse verbessern oder geht es dir darum, das Land, seine Menschen und die amerikanische Kultur besser kennenzulernen? Die gute Nachricht ist, während eines Schüleraustauschs in den USA profitierst du von all den genannten Dingen gleichzeitig.
Obwohl die meisten Schüler heutzutage über relativ gut ausgeprägte Englischkenntnisse verfügen, verbessert sich das eigene Englisch durch einen Schüleraustausch in den USA meist sehr deutlich. Insbesondere das gesprochene Englisch geht den meisten Austauschschülern spätestens nach drei Monaten in den USA spürbar einfacher über die Lippen, wovon du auch nach Ende deines Schüleraustauschs fortlaufend profitierst. Hinsichtlich der Kultur der US-Amerikaner wirst du während deiner Zeit in den USA viel über das Land und seine Menschen lernen. Schließlich wohnst du für den ausgewählten Zeitraum auch bei einer neuen Familie, namentlich deiner Austauschfamilie. Dadurch nimmst du automatisch am alltäglichen Leben deiner amerikanischen Austauschfamilie teil und lernst die dortige Gemeinde, wie zum Beispiel die Nachbarn und das engere Umfeld der Familie kennen.
So nah dran an dem echten Leben in Amerika, erhält man einen besonders authentischen Eindruck von der Kultur und der US-amerikanischen Lebensphilosophie, was man als einfacher Tourist während eines Urlaubs so meist nicht erhält. Vereinfacht gesagt wirst du während deines Schüleraustauschs ein Stück weit selbst zum Amerikaner und wirst am Ende vermutlich sehr viel von dem US-amerikanischen Lebensstil, mit in deine Heimat nehmen.
Soziale Aspekte: Austauschfamilie, neue & alte Freunde und Schulen
Die Austauschfamilie ist eines der zentralen Elemente während eines Schüleraustauschs und sollte dementsprechend gut ausgewählt werden. In der Regel hilft dir dabei die Schule oder die Schüleraustausch-Organisation, die sicherstellen möchten, dass du in den USA gut aufgehoben bist. Im Anschluss daran gilt es, die neue Familie bereits vor Beginn des Schüleraustauschs möglichst gut kennenzulernen.
Es empfiehlt sich, regelmäßig Kontakt zu der Austauschfamilie aufzunehmen, und das geht heute dank Skype, WhatsApp und Co. so einfach wie nie zuvor. Doch auch wenn du die Familie bereits vor Beginn deines Austauschjahrs gut kennenlernst, musst du dich darauf einstellen, dass es vor Ort dennoch eine gewisse Zeit dauert, bis dass du dich in der neuen Familie und in deinem neuen Umfeld gut akklimatisiert hast. Hinzu kommen dann gegebenenfalls noch Heimweh und das Vermissen deiner echten Familie und Freunde in der Heimat. Unserer Erfahrung noch kommt man jedoch nach vier bis sechs Wochen gut mit den genannten Umständen zurecht und knüpft bis dahin auch bereits neue Bekanntschaften in den USA, die sich im weiteren Verlauf des Schüleraustauschs zu echten Freundschaften entwickeln können.
Wie lange das Knüpfen neuer Freundschaften in den USA für dich dauert, hängt oftmals von dir selbst und von deiner Offenheit ab. Allerdings wissen sowohl deine Mitschüler als auch das nähere Umfeld deiner Austauschfamilie um deinen Status als Austauschschüler, weshalb man dir hier in der Regel mit sehr viel Offenheit begegnen wird.
Unsere Erfahrungen zeigen: echte Freundschaften aus dem Heimatland überstehen jeden noch so langen Schüleraustausch
Viele Austauschschüler sorgen sich vor und auch teilweise während der Zeit in den USA um die Freundschaften in der Heimat. Allerdings hat man auch während seiner Zeit in den USA weiterhin die Möglichkeit, Kontakt zu seinen Freunden in der Heimat aufzunehmen, zum Beispiel mittels WhatsApp oder Skype.
In der Regel wirst du jedoch nach einer gewissen Zeit deines Aufenthalts bei einem Schüleraustausch in den USA nicht mehr ganz so häufig Kontakt in deine Heimat aufnehmen, ganz einfach deshalb, weil du deine neue Umgebung und dein neues Umfeld erst einmal akzeptiert hast und deine Zeit dort genießen möchtest. Allerdings musst du dir keine Sorgen machen, dass darunter deine Freundschaften zu Hause leiden, da das Verhältnis zu deinen Freunden in der Heimat binnen kürzester Zeit nach deiner Rückkehr wieder genau so ist wie zuvor. Das zeigen zumindest die allermeisten Erfahrungsberichte von ehemaligen Austauschülern. Außerdem wirst du durch deine Zeit in den USA auch erfahren, wer zu deinen wahren Freunden gehört und sich demnach unheimlich freuen wird, dich nach deiner Rückkehr wiederzusehen.
Was mit der Schule in der Heimat abgeklärt werden muss
Bevor wir konkret auf wichtige Vorbereitungsmaßnahmen und Checklisten für deine Abreise eingehen, möchten wir dir an dieser Stelle ein paar wichtige Tipps für bestimmte schulische Aspekte mit auf den Weg geben, die während deines Schüleraustauschs eine entscheidende Rolle spielen können. So ist es im ersten Schritt wichtig, dass du dir von deiner Schule in der Heimat eine Beurlaubung für die Zeit deines Aufenthalts in den USA ausstellen lässt.
Bei einer halbjährigen Zeit in den USA ist zudem wichtig auf die Klassenstufe zu achten, insbesondere wegen wichtiger Prüfungen, die du nicht verpassen möchtest. Wie genau das Thema Prüfungen allerdings von deiner Schule im Zusammenspiel mit einem Austauschjahr gehandhabt wird, ist von Schule zu Schule unterschiedlich und muss dementsprechend im Vorfeld abgeklärt werden. Es empfiehlt sich in diesem Kontext ohnehin, mit der Schulleitung ausführliche Gespräche zu führen, nicht zuletzt auch im Sinne der schulischen Anerkennung des Halb- oder Ganzjahrs in den USA. Zwar wird die Zeit während eines Schüleraustauschs in der Regel von den meisten Schulen anerkannt, allerdings werden dafür gegebenenfalls weitere Unterlagen benötigt, teilweise auch direkt von der High-School in den USA.
Formale Aspekte: Kosten, Dokumente und Verträge
Ein Schüleraustausch kann mit hohen Kosten verbunden sein, insbesondere wenn dieser in den USA stattfinden soll. Tragen müssen diese Kosten in der Regel die Familien und dabei gilt es zu berücksichtigen, dass viele halbjährliche Schüleraustauschprogramme nur an privaten High-Schools möglich sind. Das bedeutet, dass hier erneut mit höheren Kosten zu rechnen ist, verglichen mit zum Beispiel dem USA Classic Programm.
Ein weiterer wichtiger Vorbereitungsschritt ist, ausgewählte Mobilfunkverträge zu pausieren oder gegebenenfalls zu kündigen sowie sich von Vereinen abzumelden, um weitere unnötige Kosten zu vermeiden. Neben dem Begleichen aller offenen Rechnungen in der Heimat sollte zudem eine Kreditkarte für den Aufenthalt in den USA beantragt werden, da dadurch das Abheben von Bargeld oder Zahlungen in Geschäften deutlich erleichtert werden.
Abgesehen von finanziellen Aspekten sollten vor der Abreise auch einige medizinische Maßnahmen berücksichtigt werden. So sollte man notwendige Impfungen und anstehende medizinische Behandlungen entsprechend abschließen und gegebenenfalls noch eine allgemeine Untersuchung beim Zahnarzt durchführen lassen. Vor der Abreise gilt es auch die Reiseapotheke nochmals sorgfältig zu überprüfen und bei Bedarf aufzustocken, mit allen Medikamenten, die auch in der Heimat regelmäßig benötigt werden. Für die anstehende Reise und den Aufenthalt in den USA ist allerdings wichtig, englische Packungsbeilagen für die Medikamente mitzuführen, allen voran für den Zoll, der Medikamente am Flughafen gerne mal etwas genauer unter die Lupe nimmt.
Konkrete Vorbereitungsmaßnahmen für die Zeit unmittelbar vor der Abreise
Unmittelbar vor der Abreise steigt die Spannung merklich an, jedoch sollte man sich nicht zu sehr verrückt machen und probieren, die Sache möglichst entspannt anzugehen. Wichtig ist, dass man in den letzten Tagen vor der Abreise nochmals einen finalen Check macht, hinsichtlich der Vollständigkeit und dem Vorhandensein aller notwendigen Dokumente. Darüber hinaus gilt es sich gesundheitlich möglichst zu schonen, um nicht kurz vor der Abreise noch zu erkranken. Sollten in diesem Zeitraum noch wichtige Einkäufe anstehen, wie der Kauf von Hygieneprodukten, Sonnencremes oder wichtigen Kleidungsstücken, müssen diese ebenfalls rechtzeitig erledigt werden. Allerdings sollte man es insbesondere mit dem Kauf von Kleidung nicht übertreiben, da man auch in den USA regelmäßig einkaufen gehen wird und muss. Viele Dinge können demzufolge auch in den USA gekauft werden und das kommt gleichzeitig auch dem Gewicht des Gepäcks zugute.
In Sachen Gepäck und Koffer sollte man ebenfalls nochmals alles auf seine Vollständigkeit überprüfen und auch dabei auch das Gewicht berücksichtigen. Es gilt, die Koffer und das Handgepäck ein letztes Mal probe zu wiegen, um alle geltenden Gewichtslimits für den Flug nicht zu überschreiten. Wiegt das Gepäck zu viel, entstehen zusätzliche Kosten. Zu guter Letzt sollte dann noch eine angemessene Summe Bargeld besorgt werden und es gilt, die Pünktlichkeit des Abflugs in den letzten Tagen nochmals zu kontrollieren. Nachdem man am letzten Tag vor der Abreise seine Gasteltern informiert und daran erinnert hat, wo genau man landet und abzuholen ist, gilt es sich im Anschluss dem wohl emotionalsten Teil der letzten Phase vor der Abreise zu widmen; dem finalen Abschied von den Eltern und Freunden.
Was in deinem Koffer nicht fehlen darf:
- Kleidung passend zum Wetter vor Ort
- Abhängig von der Jahreszeit: Sonnencreme
- Kulturbeutel
- Falls nötig: Zeugnisse
- Kleine Mitbringsel für die Gastfamilie
- Adapter und Technik
- Vollmacht der Eltern
- Geburtsurkunde
- Bilder und Informationen über deine Heimat
- Brille, Linsen und Werte
- Zubehör für deine Hobbys
- Schulzeug und Bücher
- Gewicht und Stückzahl der Gepäckstücke prüfen
- Koffer innen und außen beschriften (Ziel-/Heimatadresse)
- Adressen von Freunden und Familie für Postkarten notieren
- Hinweise der Organisation berücksichtigen
Was in deinem Handgepäck nicht fehlen darf:
- Flugticket
- Visum und wichtige Unterlagen
- Wörterbuch oder Sprachhilfe
- Adresse und Telefonnummer von der Gastfamilie und wichtigen Ansprechpersonen
- Impfbescheinigung
- Notfall-Set: Unterwäsche und Hygieneartikel
- Kugelschreiber
- Snacks und Wasser für den Flug (Wichtig: Zoll beachten!)
- Reisepass
- Versicherungsunterlagen
- Bargeld und Wertsachen
- Handgepäck beschriften
- Ausweis
- Gewichtsvorgabe beachten
- Weitere etwaige Informationen und Anforderungen der Austauschorganisation beachten
Fazit
Ein Schüleraustausch in den USA ist kein kleines Unterfangen, das steht fest. Egal ob man sich für einen halb- oder ganzjährigen Schüleraustausch in den USA entscheidet – es sollten stets mehrere Dinge berücksichtigt und bedacht werden, damit angefangen bei der Abreise bis hin zu dem Aufenthalt in den USA möglichst wenig Probleme auftreten. Wer sich gut auf seine Zeit in den USA vorbereitet und die in unserem Ratgeber aufgegriffenen Aspekte berücksichtigt, der wird seinen Aufenthalt in den USA garantiert nicht bereuen und stattdessen von großartigen neuen Eindrücken, Erfahrungswerten und Freundschaften profitieren. Wie wünschen viel Erfolg bei deinem Schüleraustausch in den USA!