Philosophie von Maria Montessori
Im allgemeinen Verständnis ist die Philosophie von Maria Montessori auf die Erziehung von Kindern, vornehmlich von kleineren Kindern im Kindergarten und in der Grundschule gerichtet. Viele kennen den Begriff des göttlichen Kindes.
Tatsächlich hat sich die große Medizinerin und Pädagogin um eine Reform der Kindererziehung bemüht. Sie wurde 1870 in Italien geboren und wurde als eine der ersten Frauen als Ärztin in Italien promoviert.
- Die Idee zu ihrer Pädagogik kam ihr währen ihrer medizinischen Arbeit mit geistig behinderten Kindern. Sie stellte die These auf, dass diese Kinder gar nicht geistig behindert wären, sondern diesen Kindern einfach Anregung fehlte.
- Im speziellen hat sie hierzu Thesen und Materialien zur Förderung von Kindern entwickelt mit dem Ziel, freie und selbständige Menschen das Leben in der Welt zu ermöglichen.
- Die Erziehung von Kindern ist die spezielle Form ihrer Arbeit, das Menschenbild, das ihr vorschwebte, die allgemeine Seite ihrer Theorie. Man muss ihre richtungsweisende Arbeit im Kontext der ausgehenden Romantik und der massiven Industrialisierung Europas sehen.
Grundideen von Maria Montessori
Die allgemeine Grundidee ist die Heranbildung von freien Menschen, die möglichst ihrer Bestimmung gemäß leben. Damit ist ihre Pädagogik die praktische Implementation der Ideen von Kant von aufgeklärten Menschen. Die Pädagogik hilft dem Menschen aus seiner Unmündigkeit zu entfliehen.
Die spezielle Grundidee und die Leitlinie sowohl für den Lehrenden als auch den verwendeten Materialien ist „Hilf mir es selbst zu tun“. Die Materialien regen den jungen Menschen an, zu forschen und zu lernen und er wird in die Lage versetzt, sich selber weiter zu bilden.
Man merkt in den Ideen dieser Ärztin die Vordenker wie zum Beispiel Marx. Der Mensch soll eben nicht von seiner Arbeit entfremdet werden.
Arbeit ist ein Stück der menschlichen Bestimmung. Sie hat, obwohl sie nicht als Philosophin betrachtet wird, Philosophen des 20. Jahrhunderts wie zum Beispiel Popper beeinflusst. Vielleicht kann man den Entwurf der offenen Gesellschaft als Weiterführung ihrer Ideen auffassen.
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Sinn der Materialien
Die Materialien sollen das Kind und der Schüler zum selbständigen Arbeiten anregen. Man geht davon aus, dass Kinder eine natürliche Freude am Lernen eingebaut haben. Alles, was diese Freude trübt, muss dementsprechend vermieden werden.
Die Materialien sollen das Kind – oder den jungen Menschen – nicht blenden und verwirren, sondern unterstützen, anregen und fördern. Die Materialien müssen also wertig sein, es ermöglichen, die Welt spielerisch zu erfahren und eine gewisse Ordnung haben.
Beschaffenheit der Materialien
Die Materialien müssen dem Menschen Freude bereiten. Das gilt übrigens auch für die Umgebung. Es gibt eine äußere Montessori Umgebung und Montessori Materialien.
Für beide gilt, dass sie ordentlich und wertig sind. Unordnung und mangelnde Qualität sind letztlich Störungen, die beim Kind Störungen beim natürlichen Drang zum Lernen ergeben.
Das gilt in der Fortsetzung auch für Dinge im Leben von Erwachsenen Menschen. Unordnung und „Nippes“ stören beim lebenslangen Lernen.
- Wenn man also Montessori Material selbst herstellt, dann muss man auf wertige Materialien achten. Man denke hier an den eigenen Musikunterricht zurück. Ein schlecht klingendes Instrument hat bei keinem Menschen die Lust am Musizieren gefördert.
- Das gilt auch für Pinsel, die die Haare beim Malen verlieren. Das Geld, dass man beim Selbermachen spart, das sollte man in die besten Rohstoffe, die man bekommen kann, anlegen. Übrigens kann die Arbeit am Montessori Material selbst wieder als Anregung zum Lernen verstanden werden.
- Die Lehrer – besser spricht man hier vom Begleiter – baut das Material mit seinem Schüler zusammen.
- Alltägliche Gegenstände aus dem täglichen Leben können so auch Genestände zum alltäglichen Leben werden. Für aller Materialien gilt, kein Kitsch, nichts, was von kurzfristiger Dauer ist. Die Motivation für das Lernen soll aus dem Material heraus erwachsen. Belohnungen wie auch Sanktionen sind kontraproduktiv.
Die Lebensalter für die Materialien
In dieser Pädagogik werden drei grundsätzliche Lebensalter unterschieden. Das Kind unter 6 Jahren, das Kind bis zum 12. Lebensjahr und die Jugendliche. Diese Unterscheidung sieht man heute noch in der Gliederung des Bildungswesens.
Kindergarten, Grundschule und Sekundarbildung. Die Zeit unter drei Jahren wird noch einmal gesondert betrachtet.
Jedes Alter hat seine Entwicklungsaufgabe, an bestimmten Altersstufen schließen sich dann auch Entwicklungsfenster. Das ist auch heute noch in der Forschung Stand, wenn bestimmte Altersstufen erreicht sind, dann sind die Chancen in dem Zeitfenster vertan. Wichtig ist also, das Material muss dem Entwicklungsstand entsprechen.
Bereiche des Lernens
Es gibt verschiedene Lebensbereiche, die gefördert werden sollen. Es sind fünf Bereiche: das tägliche Leben, die Ausbildung von Sinnen, Mathematik, Sprache und kosmische Erziehung.
Die kosmische Erziehung wird im Bereich des 2 und dritten Lebensalters bestimmend. Grob gesprochen kann man von der Verantwortung des Menschen für das Ganze sprechen. Wenn man so will, ist vielleicht „Fridays for Future“ ein Aspekt einer gelungenen Erziehung.
Beispiele für das Selbermachen
Das erste, was der Begleiter machen kann, ist die äußere Umgebung adäquat zu gestalten. Das könnte das Kinderzimmer sein. Dieses ist ebenfalls ein Montessori Material. Das Kind sollte wenig abgelenkt werden und in jedem Alter die Ordnung erkennen können.
Hochwertige Materialien von Anfang an sind also entscheidend. Systematische Aufbewahrungen -es gibt spezielle Montessori Möbel, die man aber auch selbst machen kann, Licht und Anregende Kunstgegenstände. Ein Mobile aus Holz an der Decke wäre ebenfalls sinnvoll. Es ändert sich mit dem Luftzug, es kann die Form ändern.
Ein Mobile mit einem Kind in der Phase von 3 – 6 Jahren zu basteln wäre ein schönes Beispiel für Montessori Arbeit. Bereiche des sinnlichen Erfassens können hier mit dem Erlernen von alltäglichen Arbeiten verwoben werden.
Man nehme Vierecke, Kugeln, Perlen und Bänder. Damit soll das Kind ein Mobile bauen. Die Hänger sollten dabei aus Holz und guter Farbe erstellt sein. Das haptische ist besonders im Bereich des Erlernens vom Verhalten in der natürlichen Umwelt wichtig.
Die Perlen aus dem Mobile können auch für einen weiteren Bereich sinnvoll angewendet werden. Die Mathematik. Die bunten Perlen können auf Stäbe aufgezogen werden.
Es können einer, Fünfer und 10er Stäbe gebildet werden. Diese Stäbe können dann Ausgangspunkt für mathematische Spiele und Aufgaben werden.
- Der Abakus kann so nachgebaut werden. Auch hier gilt wieder, das Kind kann am Aufbau eines Mathematikkastens beteiligt werden. Verschieden Bereiche – Sinne, Mathematik, praktisches Arbeiten, werden so erobert. Der Erfolg beim Arbeiten motiviert.
- Auch hier gilt der Schwerpunkt auf hohe Qualität. Die Dinge haben ein Karma, und dass muss gepflegt werden. Umgekehrt desmotiviert gepfuschtes Material. Übrigens desmotiviert schlechtes Handwerk den Lehrenden genauso wie den Lernenden.
Beispiele & Anleitungen zum Montessori Material selber machen
Ein Beispiel für eine kosmische Erziehung wäre ein kleines Hochbeet. Ein Gemüsehochbeet kann wiederum sehr viel von den ganzen Bereichen der Montessori Erziehung abdecken. Man baue ein Hochbeet aus einfachen Materialien.
Es werden natürliche Hölzer aus dem Umgebung verwendet. Diese werden nach handwerkliches Art verbunden. Der Sand und die Erde werden eingefüllt. Die Pflanzen werden ausgewählt und gepflanzt. Der Bau deckt das Erlernen von praktischen Fähigkeiten ab. Die Pflege und die Beobachtung des Wachsens der eigenen Pflanzen deckt den kosmischen Bereich ab.
Man lernt und sieht, wenn man die Pflanzen nicht pflegt – dann gibt es weder Tomate noch Salat. Man sieht Kreisläufe, man merkt, dass man sich um die Natur kümmern muss. Man lernt auch, dass das Beet vielleicht für einfacheres Arbeiten verbessert werden muss.
Ein Wasserzufluss und ein Abfluss sind für die optimale Versorgung wichtig. Manche Pflanzen wie Brunnenkresse haben auch eine sinnliche Komponente. Sie blühen intensiv. Tomaten riechen, wenn man sie berührt. Man kann bei einem solchen Bauvorhaben auch zeigen, das Hölzer, die nicht imprägniert sind, faulen.
Gerade bei einem solchen Vorhaben wie einem gemeinsamen Gemüsehochbeet sind wirkliche alle Bereich des Lernens ansprechbar. Interessant ist es für den Lehrer zu beobachten, dass die Kinder freiwillig zum Unterricht am Beet kommen. Hier ist die Motivation für beide Seiten im System eingebaut.
Wo bekommt man Anregungen und Hinweise für Materialien
Zunächst einmal muss man als Begleiter selbst die Ideen verstanden haben. Hierzu könnte man einen kleinen Lesekreis aufmachen. Dort liest man die Bücher zum Thema. Der Aufbau einer Gruppe im Internet wäre sicherlich ebenfalls hilfreich.
Anschließend geht man sammeln. Es gibt in vielen Schreinereien Abfälle und Holzstückchen, die verwendet werden können. Dies Abfälle sollten trotzdem hochwertig verarbeitet werden. Nichts darf durch ungelenke Hände kaputtgehen. Gute Polituren, Schleifpapiere und das Erarbeiten grundlegender Handwerkskenntnisse helfen.
Basteltipps zu den Bereichen gibt es im Internet und natürlich bei den Originalarbeiten. Die meisten Ideen bekommt man beim Besuch von Einrichtungen, die das Konzept leben. Der Begleiter des Kindes findet in Kinderhäusern die besten Anregungen für ein eigenes Arbeiten.
Der Lehrende stellt so schnell fest, dass die Rolle Lehrer und Schüler keine Einbahnstraße ist – vielmehr werden die Fähigkeiten der Lehrenden mit seinem Schützling selbst grösser, seine eigenen kosmischen Qualitäten steigen.
Es gibt sehr gutes und sehr teures Material auch kommerziell zu kaufen. Es ist aber zu bedenken, dass man das Kind auch mit Montessori Material überschütten kann- Material an sich ist nur Begleitung für den Unterricht und nie die Hauptsache. Ordnung und Reduktion auf das Wesentliche sollten immer beachtet werden. So gesehen ist Selbermachen sinnvoller als teures Material zu kaufen. Schon die Materialerstellung ist dann Teil der Begleitung des Kindes.