Für die meisten Schüler gehören Hausübungen zum Alltag. Immer wieder kontrovers diskutiert sind die Hausaufgaben nach wie vor ein fester Bestandteil des Schülerlebens.
Während auf der einen Seite die Abschaffung von Hausübungen gefordert wird, gibt es auf der anderen Seite gute Gründe an den Übungsaufgaben am Nachmittag festzuhalten. Der Sinn von Hausaufgaben & Hausübungen erschließt sich häufig nicht auf den ersten Blick, doch gezielte, auf das Alter der Schüler angepasste Hausübungen bringen durchaus Vorteile mit sich.
Veraltete Lernmethode oder wichtiger Teil des Lernkonzepts?
Seit Generationen sind Hausübungen an Schulen gängig. Mittlerweile gibt es immer häufiger Testprojekte, bei denen auf Hausaufgaben verzichtet wird.
Nicht nur unter Eltern, Lehrern und Schülern herrscht Uneindeutigkeit über die Frage, wie sinnvoll Hausübungen sind und ob diese noch zum modernen Schulalltag passen. Auch empirische Forschungen liefern keine klaren Antworten. Viel mehr zeigt sich immer wieder deutlich, dass das Gesamtbild betrachtet werden muss.
Ein wichtiger Faktor ist natürlich das Alter des jeweiligen Kindes und der Umfang der Hausübungen. Doch auch die soziale Herkunft spielt für ein erfolgreiches Hausübungskonzept eine wichtige Rolle. Zudem ist auch der Zeitfaktor zu berücksichtigen.
Immer häufiger tun sich Schüler, gerade an weiterführenden Schulen, schwer mit den Hausübungen, denn häufig steht Nachmittagsunterricht an und so bleiben bei zu umfangreichen Hausaufgaben Familienleben und Freizeitaktivitäten auf der Strecke.
- Selbst Lehrkräfte sind sich uneinig und stehen immer wieder vor Problemen rund um die Hausaufgabenvergabe. So werden in der Regel pro Tag 3 bis 5 Fächer durch unterschiedliche Lehrer unterrichtet, die sich in der Regel nicht bei der Hausaufgabenvergabe absprechen.
- So besteht immer wieder das Problem, dass Schüler hin und wieder keinerlei Hausübungen aufbekommen, während sie an anderen Tagen von der Menge der Aufgaben überwältigt werden und diese kaum schaffbar erscheinen.
Vorteile von Hausaufgaben im Überblick
Sicher gibt es zahlreiche Argumente, die gegen Hausübungen sprechen. Dennoch können diese sinnvoll sein und dies nicht nur im Hinblick auf den Lernstoff. Positive Aspekte von Hausübungen:
- Schüler können mittels Hausaufgaben eigenständige Arbeitstechniken und Lernstrategien entwickeln, die ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechen.
- Hausübungen fördern die Selbstständigkeit von Schülern.
- Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Ausdauer werden durch Hausaufgaben gefördert.
- Lerninhalte und Übungseinheiten helfen dabei Lerninhalte zu festigen.
- Schüler lernen, eigene Schwächen und Lernlücken zu erkennen und diese durch die Übungen zu überwinden.
- Gewissenhaft abgearbeitete Hausaufgaben sind die perfekte Grundlage, um sich aktiver am Unterricht beteiligen zu können, gezielt Fragen zu stellen und bei Abfragen und Co die eigenen Noten zu verbessern.
Hausaufgaben nicht zum Streitthema werden lassen
Rund um die Hausübungen gibt es immer wieder Streit. Dies gilt es zu vermeiden. Eltern unterstützen ihre Kinder optimal, wenn sie den Hausaufgaben positiv gegenüber stehen. Vermitteln Eltern Kindern das Gefühl, dass sie die Hausaufgaben als überflüssig ansehen, überträgt sich diese Ansicht auf den Nachwuchs.
Kritiker führen häufig als Argument gegen Hausübungen an, dass Schüler aus sozial benachteiligten Familien keine bis wenig Hilfe bei den Hausaufgaben von Eltern erhalten. Schüler aus bildungsstarken Familien hingegen von der Hilfe der Eltern oder professionellen Nachhilfelehrern profitieren. Grundsätzlich sollten Schüler ihre Hausaufgaben selbstständig erledigen. An manchen Schulen wird konkret darauf geachtet, dass Schüler ihre Hausaufgaben ohne Hilfe erledigen, denn dies hilft Lehrkräften, den Unterricht anzupassen und Stoff zu wiederholen.
Immer mehr Schulen bieten Ganztagsklassen oder eine Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag an. Hier erhalten Schüler individuelle Hilfe durch Klassenlehrer und Betreuungskräfte. Alternativ werden an höheren Schulen auch Förderstunden in den Hauptfächern angeboten. Auch hier dreht sich alles um den Schulstoff und somit auch um die Hausaufgaben.
Sollten Eltern das Gefühl haben, dass ihr Kind von den Hausaufgaben überfordert ist oder die Menge an Hausaufgaben überhandnimmt, so ist es sinnvoll, Kontakt mit der jeweiligen Lehrkraft aufzunehmen. Der Austausch hilft auf der einen Seite der Lehrkraft, Probleme zu erkennen, und auf der anderen Seite fördern sie das Verständnis für das Thema Hausübungen. Häufig sind die Hausaufgaben an sich durchaus übersichtlich, aber Schüler müssen Aufgaben aus dem Unterricht nacharbeiten, was nur den jeweiligen Schüler betrifft. Ein reger Austausch zwischen Schülern, Eltern und Lehrkräften vermeidet Missverständnisse beim Thema Hausübungen.