Die Kindergärtner müssen unter anderem über pädagogische Kenntnisse verfügen. Der Beruf ist abwechslungsreich, über Langeweile hat kein Kindergärtner zu klagen.
Nicht nur in Österreich, überall in jedem Land ist dieser Beruf immens wichtig, denn der Kindergärtner hat die Verantwortung für mehrere Kinder und steuert das Interesse des Kindes auf Ziele, wie Sport, Lesen, Musizieren oder kreative Gestaltung.
- Einige Kinder sind „Energiebündel“, die überall sind und volle Aufmerksamkeit beanspruchen.
- Einige Kinder sind kreativ, andere wiederum sind schon kleine Künstler im Bereich Malen oder Musizieren.
Die Verantwortung ist ein wichtiger Faktor, denn der Kindergärtner muss sich häufig mit Gruppen von mehreren Kindern beschäftigen; alle Kinder verlassen unversehrt abends oder spätnachmittags den Kindergarten, darauf verlassen sich die Eltern.
Das Vertrauen der Eltern ist maßgebend, denn Eltern und Kindergärtner arbeiten gemeinsam daran, den Kindern nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch vor Unfällen und Schäden zu bewahren. Der Kindergärtner ist bestrebt, die Kinder sinnvoll zu beschäftigen.
Es ist ein Unterschied, ob ein Kind vor dem Fernseher oder auch Handy hockt und sich mit Games beschäftigt oder ob es sich sportlich betätigt und draußen sein Vergnügen findet. Hier einen Mittelweg zu finden, die Kinder ausreichend zu beschäftigen, ohne dass es den Kindern langweilig wird, ist für den motivierten Kindergärtner kein Problem.
Die Freude am Sport oder an Tätigkeiten wie das Malen, Basteln oder Musizieren zu vermitteln, gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Kindergärtners.
Wer tröstet die Kleinen im Kindergarten?
Die Tränen trocknen, das Wehwehchen der Kleinsten mit Pflaster versorgen, gehört ebenso zum Leistungsbereich des Kindergärtners.
Die Seele des Kindes kennenzulernen, ist wichtig in diesem Beruf. Jedes Kind ist anders, reagiert unterschiedlich und hat verschiedene Charakterzüge. Diese Eigenarten sind nicht erlernbar, sondern der Kindergärtner muss jedes einzelne Kind erstmal kennenlernen, das geschieht nur durch Vertrauen zum jeweiligen Kind.
Welche Einsatzorte gibt es für den Kindergärtner, außer natürlich den Kindergarten?
- Für die Arbeit im Hort ist der Kindergärtner durchaus geeignet,
- Erzieher in einer Ganztagsschule,
- unterschiedliche Einrichtungen für Kinder und Jugendliche beschäftigen in der Regel auch Kindergärtner,
- die Beratungsstellen für Sucht stellen Kindergärtner ein,
- Freizeitzentren für Kinder und Jugendliche.
Es gibt also genug Bereiche, in denen der Kindergärtner seine Kenntnisse und Ausbildung nutzen kann.
Ausbildung für Kindergärnter & Kindergärtnerinnen
Der Besuch einer Fachschule ist Bedingung, nach erfolgtem Abschluss ist der Schüler nun Kindergärtner. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Ausbildung zu realisieren. Die BAfEP, die Abkürzung für die Bildungsanstalt für Elementarpädagogik, ist eine Alternative.
- Die Schwerpunkte der generellen Ausbildung sind die Sozialpädagogik oder die Elementarpädagogik.
- Selbstverständlich ist eine Ausbildung an einer privaten oder staatlichen Berufsschule ebenfalls möglich. Wer berufstätig ist und sich umschulen möchte, kann auch ein Abendkolleg besuchen.
Viele Vorurteile basieren darauf, dass Kindergärtner einfach und problemlos ihren Arbeitstag absolvieren mit Kaffeepausen. Das entspricht keineswegs den Tatsachen.
Was Kindergärtner den Tag leisten, sind Tätigkeiten in unterschiedlichen Bereichen vom Lehrer, Tröster, Sportsfreund bis zum Sanitäter. Mit anderen Worten, der Kindergärtner verfügt über fundierte Kenntnisse, Allgemeinbildung, gute Nerven und ist ständig in Bewegung.
Dauer der Ausbildung
Die Dauer ist unterschiedlich lang. Viele Leute werden Kindergärtner, befinden sich jedoch bereits im Berufsleben und müssen das Abendkolleg besuchen. Meist beträgt die Ausbildungsdauer zwischen zwei und fünf Jahre.
Einige Bundesländer verlangen außerdem ein Praktikum bis zu maximal zwei Jahren, dann erfolgt der Schulbesuch von nochmals zwei Jahren und das Anerkennungsjahr. Es handelt sich hier um einen verantwortungsvollen Beruf, immerhin werden junge Menschen auf das Leben vorbereitet, und das beginnt bekanntlich im Kindergarten.
Die Vorschule ist der nächste Schritt, der auch im Kindergarten stattfindet und vom Kindergärtner überwacht wird.
Welche Bereiche sind signifikant in der Ausbildung:
- Erziehungstheorien,
- Maßnahmen und Methoden im Bereich Erziehung,
- Pädagogik,
- Sonderpädagogik,
- Entwicklung der Kinder und Jugendlichen,
- Sprachförderung,
- Talente der Kinder erkennen und fördern.
Kosten der Ausbildung
Die Kosten sind unterschiedlich, es kommt darauf an, ob eine staatliche oder private Schule besucht wird. Dann kommt es auf das Bundesland an, auch hier gibt es gravierende Unterschiede. Die private Anstalt ist in der Regel erheblich teurer.
Eine genaue Kostenaufstellung kann selbstverständlich nicht gegeben werden, die Preise sind wie bereits erwähnt unterschiedlich. Das Tageskolleg ist meist kostenlos. Die Abendkollegs oder bestimmte Ganztagskollegs können schon Kosten auf über 100 Euro monatlich verursachen. Ausschlaggebend ist, ob die Ausbildung in der Freizeit stattfindet. Die Höhe der Kosten und ob überhaupt Kosten anfallen, ist abhängig von verschiedenen Faktoren.
Voraussetzungen zum Kindergärtner/in
Je nach Bundesland sind die Voraussetzungen unterschiedlich. In einigen Ländern wird die mittlere Reife verlangt, in anderen eine Matura. Nicht nur das allgemeine Wissen ist notwendig, ebenso theoretisches Wissen. Jedes Kind spielt seinem Alter gemäß; Spiele, die allerdings mithilfe des Kindergärtners erst so richtig Spaß machen, sind altersgerecht zu wählen.
Darüber hinaus muss der Kindergärtner ein Gespür dafür haben, was nicht in Ordnung ist, gibt es Entwicklungsstörungen oder Verzögerungen in der Entwicklung, ist das Kind von einem Tag zum anderen anders, entweder nachdenklich oder unmotiviert.
Bei Verhaltensauffälligkeiten liegt es in der Verantwortung des Kindergärtners, dort nachzuhaken und tätig zu werden.
Außer der guten Beobachtungsgabe verfügt der Kindergärtner über ein hohes Maß an Geduld. Kinder machen Lärm, viele Eltern kennen die ständig gleich lautenden Beschwerden aus der Nachbarschaft, die Kinder sind zu laut.
- Es ist allerdings ein Naturgesetz, Kinder sind laut und dürfen es auch sein. Der Kindergärtner muss also Lärm „ertragen“. Der respektvolle Umgang mit den Eltern der Kinder ist oberstes Gebot, fällt allerdings bisweilen schwer.
- Die Höflichkeit und Freundlichkeit sollten jedoch stets die Oberhand behalten. Kindergärtner müssen im Team arbeiten können, das versteht sich von selbst.
- Ein wichtiges Kapitel ist das Empfinden, ein Kindergärtner darf kein Kind bevorzugen bzw. einem anderen Kind zeigen, dass die „menschliche Chemie“ nicht so ganz stimmt. Bevorzugungen oder ungerechte Behandlungen sind in diesem Beruf tabu.
Verantwortung des Kindergärtners
Der Kindergärtner hat die Aufgabe, die Kinder auf das Leben in der Gesellschaft bestens vorzubereiten. Außerdem ist der Kindergärtner die Bezugsperson des Kindes außerhalb von „daheim“, das bedeutet der Erzieher und Vorbild in einer Person.
Kinder im Vorschulalter befinden sich in einer wichtigen Phase ihres Lebens, vieles prägt bereits in dieser Phase das zukünftige Leben. Daher erstreckt sich die Verantwortung des Erziehers auf äußerliche Merkmale.
Ist der Verdacht der Misshandlung gegeben und sichtbare Kennzeichen vorhanden, müssen unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden. Ein verwöhntes Kind lernt bald mit den Unannehmlichkeiten des Lebens fertig zu werden, ein misshandeltes Kind vergisst seine Erlebnisse nie und leidet sein Leben lang darunter.
In der heutigen Zeit arbeiten meist beide Eltern, sodass die Verantwortung des Kindergärtners weitreichend ist. Der Kindergärtner ist keinesfalls der Aufpasser für tagsüber. Wer motiviert ist und seinen Beruf ernst nimmt, stellt fest, dass die Arbeit mit Kindern eine Bereicherung ist. Jedes Kind verfügt über Talente und Potenziale, die der Kindergärtner entdeckt, wenn die Eltern sich gar nicht bewusst sind, was ihr Kind kann oder auch nicht kann.
Die gemalten Bilder von Kindern sind nicht nur Ansammlungen von Farbe und hingebungsvollem Eifer, sondern der pädagogisch geschulte Erzieher sieht vieles in der Zeichnung, was einem Laien oder den Eltern wahrscheinlich nicht auffällt, zumal wenn es stets um das gleiche Thema im Bild geht.
Wenn ein Kind grundsätzlich streitende Eltern malt, weiß der Erzieher, dass es dem Kind zu Hause nicht gutgeht. Die gemalten Bilder müssen interpretiert werden. Steckt etwas hinter den Bildern, wenn ja, muss sich der Kindergärtner auch darum kümmern. Die Bilder gedankenlos den Eltern zu überlassen, bringt nicht viel.
Kinder sind das höchste Gut, dem guten und motivierten Kindergärtner ist das klar. Der anspruchsvolle Beruf erfordert viel Wissen, Beobachtungsgabe und Gespür, wenn etwas ganz und gar nicht mit dem Kind stimmt.
Es ist nicht damit getan, dass der Bewerber über tolle Zeugnisse verfügt, ein makelloses Führungszeugnis präsentiert, jedoch über keine emotionellen Empfindungen verfügt. Dieser Bewerber sollte dann lieber im Bereich Betriebswirtschaft seine Lebensaufgabe suchen.
In früheren Zeiten beaufsichtigte die reiche Mutter ihre Kinder natürlich nicht selbst. Die Kinder wurden von der Kinderfrau erzogen, die erwachsenen Kinder hegten mehr Vertrauen und Liebe zur Kinderfrau als zur Mutter. Das ist natürlich nicht das Bestreben des Kindergärtners, die Mutter und der Vater sind maßgebend für das Kind.
Das mitfühlende Empfinden und die Liebe zu jedem Kindergartenkind sind für den Kindergärtner normale Empfindungen, unabhängig davon, ob es sich um weibliche oder männliche Kindergärtner handelt. Ein Kind zu trösten, zu motivieren und seinen Talenten nach zu beschäftigen, gehören zu den vielfältigen Aufgaben dieses Berufszweiges.
Der Beruf als Kindergärtner ist durchaus zukunftsorientiert, denn Kinder wird es immer geben und Kindergärten ebenso. Ein guter verantwortungsvoller Kindergärtner ist eine Bereicherung für jeden Kindergarten.
Fazit
Das umfangreiche Wissen des Kindergärtners ist die Grundlage, um ein guter Erzieher zu sein. Darüber hinaus sind Verständnis und Toleranz wichtige Faktoren, um in diesen Beruf erfolgreich zu sein. Jeder Bewerber sollte sich selbst prüfen, ob er die Anforderungen umsetzen kann.
Darüber hinaus sind gute Nerven und Belastbarkeit weitere wichtige Kriterien. Das Herz eines Kindes zu gewinnen, ist einfach, ein Kind bemerkt sofort, wenn die Gefühle ehrlich sind.
Wer kein Herz für Kinder hat, wer lärmempfindlich ist oder von Natur aus ungeduldig, eignet sich nicht für diesen Beruf. Nicht jeder Mensch ist in der Lage, einen sozialen Beruf zu ergreifen. Wer über die notwendigen Voraussetzungen verfügt, wird mit diesem Beruf glücklich. Viele schöne Momente, dankbare Kinder und zufriedene Eltern sind durchaus bedeutungsvoll.